Heiligsprechungsprozess

Diener Gottes Jan Bula

Jan (Johannes) Bula war ein im Jahr 1951 gesetzwidrig zur Todesstrafe verurteilter Priester, der im Prozess, mit dem Fall „Babice“ zusammenhängt, im Frühling des folgenden Jahres wurde er in seinem nicht beendeten 32. Lebensjahr hingerichtet. Zur Zeit der kommunistischen Totalität war begreiflich nicht möglich, sein Kanonisationsverfahren einzuleiten, und deswegen konnte dies erst nach mehr als 30 Jahren nach seinem Tod  eröffnet werden (das Verfahren kann nicht eher als fünf Jahre nach dem Tod der gegebenen Person und sollte nicht später als 30 Jahre nach deren Tod eröffnet werden, natürlich soweit nicht aufrichtige Gründe dazu da sind). Von Privatpersonen aber wurde er schon früher als Märtyrer angesehen. Nach Zerfall der kommunistischen Diktatur wurde Jan Bula im Jahr 1990 von dem Zivilgericht rehabilitiert.

Die Initiative zur Eröffnung eines Selig-Prozess für den Priester Jan Bula kam aus dem Brünner Bistum. In der Brünner Diözese wurden die entsprechenden Schritte zu Vorbereitungen für die nötigen Untersuchungen gemacht. Die böhmischen sowie auch die mährischen Bischöfe äußerten auf ihrer 52. Plenarsitzung am 8. Oktober 2003 einmütig ihren Beifall zur Eröffnung dieses Selig-Prozess für den Priester-Märtyrer Jan Bula. Die Kongregation für die Selig- und Heiligsprechungsprozesse erteilte am 24. Jänner 2004 Nihil Obstat, wodurch sie erörterte, dass seitens des Heiligen Stuhls keine Einwände bestehen. Das Verfahren konnte so eröffnet werden. Das geschah auf der ersten Session am 25. März 2004 auf dem Brünner Bistum bei Anwesenheit des Bischofs, des bischöflichen Delegierten, des Gerechtigkeitsverteidigers, des Postulatores und der Notare.

Bis in die Gegenwärtige Zeit wurden stufenweise die Quellen in den Archiven der verschiedensten Institutionen durchforscht und geprüft, die das Leben des Priesters Jan Bula dokumentieren. Gleichzeitig wurden fast zwanzig Vernehmungen der Zeugen und Zeitgenossen durchgeführt. Es ist ersichtlich, dass die Erforschung des Lebens und der Umstände des Todes von Jan Bula, der in den fünfziger Jahren des zwanzigsten Jahrhundert hingerichtet wurde, um so schwieriger ist, da unentbehrlich ist, oft mit solchen Quellen zu arbeiten, welche viele unwahrhaftige Tatsachen, Halbwahrheiten und auch ausgesprochene Lügen beinhalten. Es ist deshalb notwendig, in größtmöglicher Maß einen kritischen Zutritt zu wählen.